Zunächst werden hier allgemeine Informationen rund um den Rollstuhl aufgeführt.
Weiter werden detaillierte Informationen zu den unterschiedlichen Arten der verschiedenen Hersteller und deren Vor- und Nachteile aufgeführt. Abschließend soll ermittelt werden, welcher Rollstuhl für Sie geeignet ist.
Inhalt
Definition Rollstuhl:
Unter dem Begriff Rollstuhl werden Hilfsmittel geführt, welche dazu dienen, die Mobilität gehbehinderter oder gehunfähiger Menschen zu unterstützen. Das können Patienten sein, welche einen Unfall erlitten haben, an einer Krankheit leiden oder altersbedingt eingeschränkt sind.
Bereits an dieser Stelle wird unterschieden, ob der Rollstuhl vom Nutzer oder zusätzlich von einer Begleitperson fortbewegt wird. Ein solcher Rollstuhl kann durch Schiebehilfen ergänzt werden. Sie erleichtern den Kraftaufwand des Schiebens. Sehr hochwertig sind die elektrischen Modelle die von unterschiedlichen Herstellern auf dem Markt veröffentlicht wurden.
Rund 1,5 Millionen Menschen in Deutschland sind täglich auf diese Hilfe der Fortbewegung angewiesen. Nur mit ihnen bleiben ihnen eine gewisse Selbstständigkeit, Mobilität und Lebensqualität erhalten.
Aufbau von Standardrollstühlen:
Einfach erklärt, haben sie entweder einen faltbaren Rahmen oder einen Rahmen aus Stahl beziehungsweise Aluminium. Fixiert wurden an den beiden großen Hinterrädern die Schieberinge und die Feststellbremse. Zwei kleine und flexible Vorderräder komplettieren den Rollstuhl.
Die nächsten Teile stellen die Sitzfläche und die Rückenlehne dar. Gespannt sind diese zwischen den hinteren Rädern. Um den Komfort des Sitzens zu verbessern, können noch Polster oder Kissen verwendet werden. Begrenzt werden die Sitzflächen von zwei Armlehnen. Dabei sorgen diese für einen sicheren Halt.
Zum Ablegen der Füße sind die Fußstützen vorgesehen. Besonders bequem ist es, wenn sie höhenverstellbar sind. Beachten Sie, gerade bei Kauf des ersten Rollstuhles die richtigen Maße und Ihr eigenes Gewicht.
Handelt es sich um einen Rollstuhl für Begleitpersonen, befinden sich an der Rückseite Schiebegriffe. Sicherheitshalber sollten diese zusätzlich eine Bremse haben. Um Hindernisse einfacher bewältigen zu können, sollte bei der Anschaffung auf eine Ankipphilfe geachtet werden. Am häufigsten ist diese zum Überwinden von Bordsteinkanten im Einsatz.
Rollstuhlarten:
Grob können die Hilfsmittel in fünf Rubriken eingeteilt werden. Diese sind
- Standardrollstühle
- Leichtgewichtrollstühle
- Pflegerollstühle
- Aktiv- Adaptivrollstühle
- Elektrorollstühle
1. Standardrollstuhl
Für die Grundversorgung sind Standardrollstühle in der Regel ausreichend. Sie müssen allerdings über eine gewisse Grundausstattung verfügen. Ferner ist bei diesem Hilfsmittel das Preis-Leistungs-Verhältnis zu prüfen.
Krankenkassen sind meist bei der Bezuschussung durch ein Rezept schnell bereit, ein Basic-Modell zu genehmigen. Denn auch die gesetzlichen Kassen sind an gesetzliche Regelungen gebunden. Für den täglichen Gebrauch in der Häuslichkeit bieten sich diese Arten jedoch nicht an. Gründe sind in der geringen Anpassungsfähigkeit sowie im hohen Gewicht und Kraftaufwand zu sehen.
Standardrollstühle sind eher für Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser und den Transport von Patienten mit Begleitperson prädestiniert. Selbst diese einfachen Modelle sollten über eine Trommelbremse verfügen. Ideal sind die Standardrollstühle als Zweitmodell für zu Hause oder auch die häufige Nutzung im Auto zu sehen. Dabei sollte auf die faltbare Variante zurückgegriffen werden. So kann dieses Hilfsmittel platzsparend verstaut werden, wenn es nicht benötigt wird.
Standardrollstühle und ihre Vorteile:
+ Geringe Anschaffungskosten
+ Mindestanforderungen werden erfüllt
+ Ideales Zweitfahrzeug
+ Hohe Stabilität
+ Gute Belastbarkeit
Standardrollstühle und ihre Nachteile:
– Hohes Eigengewicht
– Ungeeignet für dauerhafte Nutzung
– Eingeschränkte Anpassungsfähigkeiten
– Kraftraubend wegen eigenständiger Antriebskraft
– Design wenig ansprechend
2. Leichtgewichtrollstuhl
Leichtgewichtrollstühle erleichtern den Anwendern die Handhabung und werden von vielen Herstellern unterschiedlicher Modelle angeboten. Sie tragen für eine größere Flexibilität sorge.
Auf den ersten Blick lässt sich zwischen den Standardrollstühlen und den Leichtgewichtrollstühlen kaum ein Unterschied ermitteln. Doch bereits das Gewicht lässt vermuten, dass der Komfort wesentlich besser ist. Denn diese Art ist besonders leicht. Zurückzuführen ist diese Tatsache auf das Material des Rahmens, das Aluminium.
Bei Leichtgewichtrollstühlen ist die Kraft, welche der Patient aufwenden muss, geringer, obwohl sich seine Mobilität verbessert. Weniger anstrengend ist auch das Überwinden von Hindernissen. Im Vergleich zum Standardrollstuhl können die Leichtgewichtrollstühle auch für Menschen, welche in ihrer Bewegung bezüglich des Oberkörpers eingeschränkt sind, angewandt werden, sodass er als alltagstauglich bezeichnet werden kann.
Umfangreicher sind die Möglichkeiten der Ver- bzw. Einstelloptionen. Somit verbessern sich die Fahreigenschaften. Unumstritten ist, dass je besser die Anpassung des Rollstuhls an den Patienten ist, sich der Komfort bezüglich des Aufenthalts und die Fortbewegung verbessern.
Leichtgewichtrollstühle und ihre Vorteile:
+ Geringe Anschaffungskosten
+ Dauerhafte einfache Nutzung
+ Geringes Gewicht
+ Gesteigerter Fahrkomfort
+ Ansprechende Optik
Leichtgewichtrollstühle und ihre Nachteile:
– Nur teilweise für lange Streckung und für Steigungen geeignet
– Nur bedingt für unbefestigte Wege und Untergründe zu empfehlen
3. Pflegerollstuhl:
Für die Pflege bieten sich die Multifunktionsrollstühle an. Diese Pflegerollstühle lassen sich optisch von den Leichtgewichtsrollstühlen kaum unterscheiden. Doch das geringe Eigengewicht ist ein Punkt, welcher die Anwendung wesentlich vereinfacht. Für diese Rollstuhltypen werden vorwiegend Aluminiumrahmen verwendet. Der Patient kann sich mit weniger Kraftaufwand in diesen Modellen leichter fortbewegen. Auch Familienangehörige oder Pflegekräfte profitieren davon.
Das Vorwärtskommen und die Überwindung von Hindernissen zeigen, dass der Pflegerollstuhl täglich eingesetzt werden kann. Bewegungseingeschränkte Personen sollten jedoch eine gewisse Ausstattung achten. Hier sollte man auch Stühle mit Aufstehhilfe in Betracht ziehen.
Es beginnt bei den diversen Einstellmöglichkeiten. Durch die Anpassung an den Rollstuhlfahrer erhöht sich dessen Komfort enorm. Neben der Anpassung an die Körperproportionen sollte aus Gründen der Sicherheit auf eine Trommelbremse geachtet werden.
Pflegerollstühle und ihre Vorteile:
+ Speziell mit Optionen für spezielle Merkmale ausgestattet
+ Multifunktional für Patienten mit schweren Behinderungen
+ Tägliche Nutzung erweist sich als komfortabel
+ Patienten können nicht nur darin transportiert, sondern auch gelagert werden
Pflegerollstühle und ihre Nachteile:
– Hohe Anschaffungskosten
– Groß, schwer und sperrig
– Meist nur mit Begleitpersonen nutzbar
4. Adaptivrollstuhl:
Maximale Mobilität im Alltag ist sowohl gesunden Personen als auch Menschen mit Behinderungen wichtig. Leider sind Letztere auf Hilfsmittel wie auf einen Rollstuhl angewiesen. Durch seine ganz spezielle Bauart ist der Aktivrollstuhl ein gutes Angebot. Ergänzt wird diese Eigenschaft durch das minimale Gewicht. Gehbehinderten Menschen ist es nicht nur wichtig, ein gewisses Maß an Selbstständigkeit bei ihrer Mobilität zu erhalten. Mit viel Komfort sind die Aktivrollstühle ausgestattet. Diesem ist ein leichtes Fahrgefühl zu verdanken.
Zur täglichen Nutzung ist eine exakte Einstellung auf die Bedürfnisse des Nutzers die Basis. Eingesetzt und genutzt werden die Aktivrollstühle, je nach Ausstattung, für den Sport und auch für Kinder. Hierbei handelt es sich um Spezialausführungen.
Obwohl diese Form von Rollstühlen mit einem sicher, festeren und stabileren Rahmen angeboten wird, liegt der Schwerpunkt der Nutzung bei den faltbaren Modellen.
Aktivrollstühle und ihre Vorteile:
+ Geringes Gewicht ermöglicht spielend leichte Handhabung und problemlosen Transport
+ Dauerhafte einfache Nutzung auch als Rollstuhl für den Sport
+ Optimale Anpassungsfähigkeit an die Patienten
+ Gesteigerter Fahrkomfort durch diverse Fahreigenschaften
+ Ansprechende Optik
Aktivrollstühle und ihre Nachteile:
– Bei Stahlrahmen einschränkte Flexibilität
– Nicht für alle Patienten geeignet und zu empfehlen
5. Elektrorollstuhl:
Bei Menschen, die dauerhaft geheinschränkt sind oder bei denen eine Gehunfähigkeit diagnostiziert wurde, ist die Beantragung eines Elektrorollstuhls sehr beliebt. Oftmals mangelt es an den Kräften oder es ist ebenfalls auf die Erkrankung zurückzuführen, dass sie nicht in der Lage sind, als Hilfsmittel einen manuellen Rollstuhl zu betreiben.
Der Patient kann zur Fortbewegung einen Joystick benutzen. Der Kraftaufwand wird von einem Motor übernommen. Bei der Anschaffung von einem Elektrorollstuhl sollte die Wahl auf den Allrounder fallen. Mit ihm kann die Fortbewegung innerhalb geschlossener Räume aber auch im Freien erfolgen.
Bei der Wahl des Antriebs ist die Frage des künftigen Einsatzgebietes zugrunde zu legen. Diese Art von einem Rollstuhl wird mit Heckantrieb, Frontantrieb und Mittelantrieb produziert. Es sind des Weiteren horrende Unterschiede bei der Ausstattung zu beachten. Die Wahl ist ausschlaggebend für den Komfort des Nutzers.
Elektrorollstühle und ihre Vorteile:
+ Durch Elektroantrieb erweitern sich der Aktionsradius und die Mobilität
+ Für Patienten mit extremen körperlichen Einschränkungen leicht zu handhaben
+ Teilweise nutzbar auf unbefestigten Wegen
+ Beste individuelle Anpassung durch die Ausstattung
+ Umfangreiche Vielfalt von den Varianten der Elektrorollstühle
Elektrorollstühle und ihre Nachteile:
– Hohe Anschaffungskosten
– Gewicht, Größe und selten faltbar
– Barrierefreiheit muss zur Nutzung einkalkuliert werden